Einer schreitet voran und 31 machen mit!
Unser noch junger Verein kann in diesem Jahr auf eine beeindruckende Entwicklung zurückschauen. Noch genau vor einem Jahr war Felix als „Einzelkämpfer“ unterwegs. Sein Beweggrund: Der Natur etwas zurückgeben. Sein Ansatz: Der eigene Lebensstil. Seine Umsetzung: CO2-neutraler Transport, für gelaufene 100 km einen Baum spenden und eine saisonale, regionale und pflanzliche Ernährung.
Auf diesen Ideen beruht auch heute unser Verein. Nach der Eintragung ins Vereinsregister Anfang des Jahres konnten u.a. mit der Anerkennung der Gemeinnützigkeit weitere wichtige organisatorische Grundlagen gelegt werden, aber der wichtigste Schritt war sicherlich der enge Kontakt und sehr intensive Austausch zwischen den Tree-Athletes.
Mittlerweile sind wir eine Gruppe von 31 Tree-Athletes. Neben regelmäßigen virtuellen Treffen bleibt sicherlich das gemeinsame Oktoberwochenende im Harz in bleibender Erinnerung. Neben dem persönlichen Kennenlernen, gutem pflanzlichen Essen, vielen Outdoor-Aktivitäten und einer Baumpflegeaktion wurde viel über die weitere Ausrichtung des Vereins diskutiert. Klar wurde sofort: Es geht um die tiefe innere Überzeugung, dass wir neben einem aktiven, gesunden und nachhaltigen Lebensstil etwas zum Umweltschutz beitragen wollen. Für uns geht es um mehr als die bloße Spendenakquise und die Anzahl an gepflanzten Bäumen. Wir wollen unsere Zukunft aktiv und positiv mitgestalten und dabei bei uns selbst anfangen. Das verbindet uns bei Tree-Athlete vom ersten Augenblick an.
Konkret hat in 2021 auch das Thema Bildung eine Rolle gespielt: SchülerInnen den ökologischen Einfluss des eigenen Handelns auf anschauliche Art und Weise zu zeigen. Passend zum Unterricht und unseren Zielen gab es im zweiten Halbjahr einen Spendenlauf am Ursulinengymnasium in Köln, bei dem 47 Mädchen 819 Bäume erlaufen haben. Außerdem hat Felix im Rahmen einer Projektwoche zum Thema Nachhaltigkeit im November in der Oberstufe an der IGS Lengede von seinen Aktivitäten und seinem Lebensstil anschaulich berichtet.
Die Homepage macht inzwischen einen super Eindruck und auch die Idee mit den tollen handgemalten Postkarten von Ine ist ein hervorragender Anlass, um Freunde und Bekannte auf Tree-Athlete aufmerksam zu machen. Zudem gibt es seit diesem Jahr die Möglichkeit, per Baumgutschein Bäume zu verschenken und auch so die Bekanntheit zu steigern und zu weiteren Spenden zu ermuntern.
Fortgesetzt wurden und werden die Kooperationen mit Re-Athlete für unser Tree-Athlete Shirt und Longsleeve und dieUmweltDruckerei für unsere Tree-Athlete Kalender, wohingegen die Zusammenarbeit mit dem Bergwaldprojekt e.V. vorerst nicht weiterlaufen wird. Bemerkenswert ist eine Aktion des veganen Laufschuhherstellers Altra Running, der den Erlös des “Earth Days” in Form von 400 Bäumen an Tree-Athlete gespendet hat.
Für einen jungen Verein sicherlich nicht untypisch hat sich auch in inhaltlicher Hinsicht und in der Frage der zukünftigen Ausrichtung in 2021 einiges getan. Wir haben in langen, gemeinsamen Diskussionen die Säulen unserer Bewegung bestimmt. Jeder soll nach seinen Möglichkeiten mitmachen können. Nun lauten die drei Hauptaspekte unseres Tree-Athlete-Lebensstils: Sport und Bewegung, gesunde und nachhaltige Ernährung sowie bewusster ressourcenschonender Konsum. Diese realisieren sich in einem aktiven und nachhaltigen Lebensstil und den gemeinsam gesammelten Baumspenden, um nicht nur uns selbst, sondern auch der Natur etwas Gutes zu tun. Die Kernfrage, wie das ökologisch sinnvoll und gleichzeitig für einen – bisher – kleinen Verein machbar ist, hat uns seit dem Treffen intensiv beschäftigt.
Bisher haben wir unsere Baumpflanzaktivitäten auf vom Bergwaldprojekt e.V. organisierte Projekte im Harz konzentriert. Diese Erfahrungen wollen wir aufnehmen und mit einem stimmigen (nachhaltigen und aktiven) Lebensstil verknüpfen. Erste Ergebnisse unserer Überlegungen:
- ökologisch sinnvoll.
Dabei kommt es vor allem auf die Gestaltung und Zielrichtung an (Nutzen, Baumarten, Ort, langfristige Perspektive).
- (praktisch) realisierbar.
Wir passen die geplanten Aktivitäten genauer unseren personellen und finanziellen Ressourcen (Möglichkeiten) an.
- zielgerichtet und bedarfsorientiert.
Das Pflanzen dient dem Erhalt der Natur und dem Klimaschutz und es besteht gegenwertig ein akuter Bedarf.
- aktiv selbst.
Die Identifikation in der Gruppe wird gestärkt, indem wir gemeinsam körperlich und gruppendynamisch aktiv werden.
- ganzheitlich nachhaltig.
Das Pflanzen von Bäumen soll nicht nur einzelne Ökosysteme stärken und stabilisieren, sondern auch die Artenvielfalt fördern und dem Klimawandel entgegenwirken.
Um alle Faktoren gleichwertig zu berücksichtigen, haben wir uns neben der klassischen Aufforstung intensiv mit Alternativen, wie wir Bäume pflanzen können, auseinandergesetzt. Es gibt die Tendenz, dass wir unseren Beitrag zum Umweltschutz in Zukunft mit sogenannten Agroforst-Projekten leisten wollen. Agroforst bezeichnet eine Landnutzungsform, bei der Gehölze (Bäume und/oder Sträucher) in Kombination mit landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Kulturen auf ehemals Freiflächen oder bewirtschafteten Flächen angebaut werden.
Kurz und knapp: Wir bäumen da auf, wo vorher nichts dauerhaft wuchs und fördern die Transformation zur ökologisch sinnvollen Landwirtschaft. Aber dazu gibt es im Januar nochmal eine genauere Erklärung.
Zum Abschluss noch eine kleine Notiz am Rande, nicht mehr aktiv dabei ist leider das Ehrenmitglied des Vereins: der „Albatros“, der nach einer läppischen Fahrt zum Braunschweiger Bahnhof in den wirklich mehr als verdienten Ruhestand gehen musste.
Wir freuen uns auf viele weitere gemeinsame Tree-Athlete Jahre und wünschen euch allen einen wunderbaren Start ins Jahr 2022.
