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Ich befasse mich seit Jahren damit, wie ich Nachhaltigkeit in meinen Alltag integrieren kann. Dabei bedeutet nachhaltig für mich, dass wir im Gleichgewicht mit der Natur leben und langfristig die Erde als Lebensraum für alle Organismen wahren.

Dieser Nachhaltigkeitsprozess beginnt bei mir selbst und ist sehr individuell. Denn ich bin davon überzeugt, dass ich meine Lebensweise nur langfristig anpassen kann, wenn ich durch die Umstellungen meine Lebensqualität verbessere und ich mich nicht eingeschränkt fühle. Dabei hinterfrage ich stets meine Ansichten, Werte und mein Verhalten und lerne kontinuierlich dazu. Es gibt immer wieder neue Entwicklungen und Erkenntnisse zu dem komplexen Thema „Nachhaltigkeit“.

Zum Beispiel bin ich lange davon ausgegangen, dass es beim Drucken nur darauf ankommt, ob recyceltes Papier oder Papier aus Frischfasern verwendet wird. Nachdem ich mich aber näher mit dem Thema bei der Suche nach einer nachhaltigen Druckerei für die Tree-Athlete Kalender befasst habe, stellte ich fest, dass auch Druckmaterialien viele Nachhaltigkeitsfacetten haben. Deswegen habe ich (Felix Weber) mich mit Kevin Riemer-Schadendorf von der dieUmweltDruckerei über Nachhaltigkeit im Alltag und in der Druckindustrie ausgetauscht und durfte ihm zu diesem Thema ein paar Fragen stellen.

dieUmweltDruckerei

Auf der Suche nach einer geeigneten Druckerei musste ich feststellen, dass es nicht so einfach ist, Druckerzeugnisse nachhaltig zu produzieren. Was genau bedeutet es überhaupt, nachhaltig zu drucken?

DieUmweltDruckerei verfolgt seit ihrer Gründung im Jahre 2009 einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz. Das heißt, wir streben danach, sämtliche Bereiche der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit als integrierte Strategie umzusetzen.

Was unterscheidet Euch somit konkret von anderen, „konventionellen“ Druckereien?

Wir setzen konsequent auf ressourcenschonende Materialien und eine emissionsarme Produktion. dieUmweltDruckerei verwendet ausschließlich Recyclingpapier. Bei den von uns eingesetzten Bio-Druckfarben sind mineralölhaltige Bestandteile durch Zutaten auf Basis nachwachsender Rohstoffe ersetzt. Unser Netzwerk arbeitet mit Strom aus erneuerbaren Energien. Alle unvermeidbaren CO2-Emissionen, die im gesamten Druckprozess und beim Versand entstehen, kompensieren wir und unsere Partner durch Investitionen in Klimaschutzprojekte. Zudem sind wir bestrebt, den Einsatz von Zusatzstoffen möglichst gering zu halten und reduzieren so weit als möglich unseren Müll.

Mit der wachsenden Weltbevölkerung und steigendem Konsumverhalten ist es meiner Meinung nach nicht mehr genug, nur nach effizienteren und umweltfreundlicheren Lösungen zu suchen. Vielmehr müssen wir aktiv der Umwelt und der Gesellschaft etwas zurückgeben. Welchen Beitrag könnt Ihr dabei leisten?

Wir engagieren uns für soziale und kulturelle Projekte sowie den Artenschutz. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Seit 2016 fördern wir zudem das „LUMIX-Fotofestival“ in Hannover, indem wir unsere Räumlichkeiten kostenlos als Ausstellungsfläche zur Verfügung stellen. In diesem Kontext vergeben wir einen 1.000 EUR dotierten Nachhaltigkeitspreis an junge Fotojournalist*innen, die sich besonders im Bereich Umwelt und Soziales verdient gemacht haben. Auf dem größten Umwelt-Filmfest verleihen wir seit 2017 jährlich den NaturVision-Nachwuchspreis, den wir mit 1.000 EUR stiften.

Im Rahmen unserer Spendenradtour haben wir 2017 auf die Abholzung des Urwaldes von Bialowieza aufmerksam gemacht und Spenden für dessen Erhalt gesammelt. Der letzte Tieflandurwald Europas beheimatet etwa 20.000 Arten und spielt eine entscheidende Rolle für die europäische Biodiversität.

2018 spendeten wir über 6.000 EUR für zwei Wasserfiltersysteme für unser Klimaschutzprojekt im westafrikanischen Togo, um die Bevölkerung regional mit sauberem Trinkwasser zu versorgen.

Im Frühjahr 2019 hat dieUmweltDruckerei 2.000 nachhaltig gedruckte Malbücher an die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) gespendet, die auf spielerische Art den Kindern in Kenia die Notwendigkeit des Artenschutzes näherbringt. Vor Ort haben wir in einem Meeresschildkröten-Projekt mitgearbeitet und 1.200 Mangroven gespendet und gepflanzt, um neben dem Arten- auch den Klima- und Küstenschütz zu unterstützen.

Dieses Jahr spendeten wir an den Green Forest Fund für die heimische Renaturierung und Aufforstung von Urwäldern in Deutschland.

Wie können wir Konsumenten dabei helfen, den ökologischen Fußabdruck von gedruckten Produkten zu reduzieren?

Wenn Kund*innen über uns drucken, sind sie ökologisch schon gut aufgestellt  Darüber hinaus sollte nur so viel gedruckt werden, wie wirklich benötigt wird. Auch auf eine richtige Entsorgung sollte geachtet werden. Altpapier lässt sich bis zu 6-7 Mal rezyklieren. Jährlich nutzen wir beispielsweise knapp 950 Tonnen Papier. Aus einem Baum, bspw. einer durchschnittlich gewachsenen Fichte, lassen sich etwa 670 kg Papier gewinnen. Wir schützen durch den 100 % Einsatz von Recyclingpapier im Jahr etwa 1.400 Bäume vor der Abholzung, was der Fläche eines Waldes von ca. fünf Fußballfeldern entspricht.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in eurer Unternehmenskultur?

Wir verstehen Nachhaltigkeit nicht als Ziel, sondern als steten Prozess und freuen uns, diesen Ansatz in sämtlichen Unternehmensbereichen mit großem Engagement weiterzuentwickeln. Das bedeutet auch unsere Produkte, die wir konsumieren sind nachhaltig. Die Verköstigung der UmweltDruckerei-Mitarbeiter*innen erfolgt über unsere Partner*innen. Frisches Bio-Obst und Bioland-Milch beziehen wir über den regional ansässigen Elbers-Hof. Mit fairtrade-zertifizierten Bio-Kaffee versorgt uns Café Chavalo, womit regionale Bildungsprojekte in Nicaragua unterstützt werden. Unsere Limo kommt von Lemonaid, dadurch werden weltweite Entwicklungsprojekte finanziert. Sofern wir kein Leitungswasser konsumieren, beziehen wir unser Wasser über unseren Partner Viva con Agua und unterstützen damit weltweit soziale Trinkwasser-Projekte. Komplettiert wird unser nachhaltiger Einkauf durch den Bezug öko-fairer Büroartikel der memo AG.

Ihr seid Unterstützerin der Tree-Athlete Initiative – wie identifiziert Ihr euch mit dem Projekt?

Das lässt sich kurz und knapp begründen: Die Tree-Athlete Initiative hat das Ziel, Aufmerksamkeit für das Thema Nachhaltigkeit im Alltag zu generieren und darüber hinaus Spenden für Baumpflanzungen zu sammeln. Diese Ziele decken sich nahezu 1:1 mit unserem Nachhaltigkeitsansatz, wodurch wir die Initiative sehr gerne mit ökologischen Kalendern unterstützen.

Habt ihr einen besonderen Tipp zum Thema Nachhaltigkeit im Alltag, den jeder wissen sollte?

Das Thema Nachhaltigkeit ist komplex, sodass pauschale Tipps nur bedingt funktionieren. Aber grundsätzlich sollte ein*e jede*r auf ökologische und soziale Standards beim Einkauf achten. Das heißt, kauft bitte möglichst fair und biologisch sowie saisonal und regional. Nützliche Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag findet ihr auf unserem Blog!

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Was uns unterscheidet?

Du willst genau wissen, was mit deiner Spende passiert?

Bei uns kannst du selbst aktiv werden und deine gespendeten Bäume mit deinen eigenen Händen pflanzen.

Tree-Athlete ist mehr als eine von vielen Baumpflanzorganisationen. Uns bewegt es im Alltag, immer den nächsten Schritt zu gehen, der unseren ökologischen Fußabdruck reduziert und uns zusätzlich Lebensfreude bringt. 

Du bist herzlich eingeladen, dich unserer Tree-Athlete Bewegung anzuschließen und mit Freude und Energie gemeinsam der Natur etwas zurückzugeben.

Unser letztes Aufbäumen
Agroforst-Projekt im Allgäu (31.03.22 - 03.04.22)

Gemeinsam haben wir 117 Walnussbäume, 83 Haselnüsse, 64 Esskastanien und 400 Pappeln im Allgäu gepflanzt.