Wir pflanzen Bäume für eine Zukunft für alle! „Alle“ bedeutet vor allem auch die zukünftigen Generationen und dafür brauchen wir auch deren Verständnis und Unterstützung. Deshalb ist es uns immer ein besonderes Anliegen, uns mit Kindern und Jugendlichen in Schulen auszutauschen und diese mit in unser Engagement für diese einzigartige Erde einzubinden.
Deshalb musste ich auch nicht lange überlegen, als mich mein alter Schulfreund Branko, der mittlerweile Lehrer ist, fragte, ob ich bei der Nachhaltigkeitswoche an der Wilhelm Bracke Gesamtschule ein Projekt zum Thema Nachhaltigkeit im Schulalltag anleiten möchte.
Die Schüler*Innen durften freiwillig eins von ca. 25 verschiedenen Projekten (viele Recycling- und Upcycling-Projekte, Schulgartenarbeiten, geografische Themenschwerpunkte wie Afrika oder der Amazonas, etc.) auswählen und so kam für mein Projekt eine kunterbunte Gruppe mit Schüler*Innen von der 5. bis zur 10. Klasse zusammen. Das war schon eine Herausforderung dieses wichtige und notwendige Thema interessant und den Fähigkeiten entsprechend aufzubereiten und alle mit einzubeziehen. Denn als ich zu Beginn die Frage gestellt habe, was Nachhaltigkeit überhaupt sei, wurde schnell klar, dass für einige dieses Thema doch noch recht abstrakt war. Ein Schüler meinte, „nachhaltig ist Plastik, weil es sehr lange da ist“. Aus der Perspektive habe ich Plastik noch gar nicht gesehen, aber irgendwie ist ja auch etwas Wahres dran. Denn ursprünglich bedeutet nachhaltig, dass etwas eine längere Zeit anhaltende Wirkung hat. Doch was wir heute unter Nachhaltigkeit verstehen, bringt uns wieder zurück zu den verschiedenen Generationen. Die Bundeszentrale für politische Bildung zum Beispiel beschreibt Nachhaltigkeit so, dass die Menschen der heutigen Zeit dafür sorgen, dass auch die Menschen in der Zukunft noch gute Lebensbedingungen haben. Sie sorgen auch dafür, dass Pflanzen und Tiere, die es heute gibt, auch in der Zukunft noch auf unserer Erde leben können.
Einig war die Gruppe, was es zu tun gibt. Wir dürfen die Erde nicht verschmutzen, in dem wir Müll produzieren und auf die Straße werfen und Abgase in die Luft ausstoßen. Dafür können wir ruhig etwas schmutziger rumlaufen und nicht jedes Mal unsere Kleidung waschen, wenn wir sie nur einmal getragen haben ;). Es war schon wunderbar, an den ersten zwei Tagen die Problematik dieses Themas mit den Mädels und Jungs aufzuarbeiten und zu sehen, dass schon ein gutes thematisches Verständnis wächst. Es war aber auch recht viel Input von meiner Seite und deshalb haben wir die Tage wie bei unseren Tree-Athlete Treffen immer wieder mit Aktivierungsübungen aufgebrochen. Den ersten Tag habe ich das Programm noch übernommen und die Kleinen zum Schwitzen gebracht und die folgenden Tage haben einige Freiwillige uns heiß gemacht. Das Highlight dabei war eine Kniebeuge Session zum Song „Sally up, Sally down“. Die hat auch schnell die verkleideten und größtenteils betrunkenen Abiturient*Innen wieder verscheucht, nachdem sie sehr schnell gemerkt haben, dass sie dabei nicht beeindrucken können ;). Versucht euch auch mal daran, so macht Krafttraining richtig Spaß …
Den zweiten Teil der Woche haben wir gemeinsam nach nachhaltigen Lösungsansätzen für den Schulalltag gesucht und haben uns dabei an den drei Tree-Athlete Schwerpunkten orientiert:
- Transport und Schulweg
- Ernährung und Mensaessen
- Kleidung und Schulbedarf.
Dafür haben wir zunächst mit dem Mobilitäts- und dem Essen CO2 Rechner den individuellen ökologischen Fußabdruck eines gewöhnlichen Schulalltags bestimmt. Danach haben wir geschaut, was es für Möglichkeiten gibt, den ökologischen Fußabdruck zu verbessern und haben anschließend die CO2 Emissionen für einen sehr umweltfreundlichen Schulalltag berechnet. Da waren die Augen schon groß, als die Schüler*Innen selbst berechnet haben, dass eine pflanzliche Spaghetti Bolognese nur ca. 1/3 des CO2s verursacht wie eine Spaghetti Bolognese mit Hackfleisch und Käse und der Schulweg mit dem Rad gar keine CO2 Emissionen ausstößt. Ach, Umweltschutz kann so einfach sein …
Am Präsentationstag durften die Schüler*Innen in Kleingruppen vor immer vollem Haus ihre Erkenntnisse präsentieren und den Zuhörern ein paar Alltagstipps mit auf den Weg geben. Nachdem damit die Kür vorbei war, haben wir noch gemeinsam am letzten Projekttag einen Kirschbaum aufs Schulgelände gepflanzt und die Woche bei einem rein pflanzlichen Frühstück ausklingen lassen. Mit veganer Teewurst und Bananenbrot im Mund haben die jungen Umweltschützer*Innen dabei noch berichtet, was sie in Zukunft verändern wollen, um ihren eigenen Beitrag für eine Zukunft für alle zu leisten. Hier ein paar Beispiele:
- Mit dem Rad zur Schule fahren
- Keine tierischen Produkte mehr kaufen
- Kein Müll auf die Straße schmeißen
- Weniger Verpackungen und Plastik kaufen
- Weniger kaufen und konsumieren
- Die Kleidung mehrmals tragen und nicht jedes Mal sofort waschen
Toll war’s und wir hoffen, dass wir schon bald neue Umweltschützer*innen kennenlernen und begeistern dürfen.