Unser Tree-Athlete Kalender 2025 ist fertig

Nachdem die letzte Pflanzaktion vor knapp einem Jahr (Dezember 2023)  mit dem Vitiforstsystem in Lorch stattfand, ging es bei der ersten Pflanzaktion in diesem Jahr (2024) von 6. – 8. Dezember wieder darum, bei der Etablierung eines Agroforstsystems zu helfen. Diesmal auf der Ackerfläche der SoLaWi Ackervielfalt eG in der Nähe von Lage (Lippe) östlich von Bielefeld.

Felix reiste hierfür schon am Freitagmittag an, um gemeinsam mit Wiebke (dem Vorstand der SoLaWi) und Tristan von Triebwerk die Fläche zu vermessen und die genauen Standorte der zu pflanzenden Bäume und Sträucher zu bestimmen und zu markieren. Jakob erreichte die Fläche etwas später und konnte sich auch schon vorab einen ersten Eindruck von der Fläche machen.
Die restlichen Tree-Athletes (Max, Basti und Matthias) kamen dann gemeinsam am frühen Abend in Lage (Lippe) an. Da es auch diesmal, ähnlich wie bei der Pflanzaktion letzten Dezember, etliche kurzfristige Ausfälle wegen Krankheit gab, war damit unser 5-köpfiges Pflanz-Team auch schon komplett. Nach einer kurzen Begrüßung (bis auf Matthias kannten sich alle bereits), wurden erstmals die Schlafplätze in der Speisekammer (unserer Herberge und Verpflegungsstation) bezogen. Die meisten von uns waren sehr positiv überrascht, da wir uns unter dem Namen „Speisekammer“ eher eine kleine Hütte, Scheune oder Kammer vorgestellt hatten und nicht ein sehr schönes altes, zum Teil aus Fachwerk erbautes Bauernhaus.
Die Speisekammer war zwar im Mai 2023 von einem Hochwasser geflutet worden, davon war aber bis auf die Betonböden nichts mehr zu erkennen. Bis vor dem Hochwasser hatten Wiebke und Nils darin einen Unverpackt-Hofladen betrieben. Dieser musste dann allerdings aufgegeben werden und jetzt dient die Speisekammer vorübergehend als Räumlichkeit für verschiedene Aktionen und Veranstaltungen. 
Im Anschluss gab es dann gleich ein sehr leckeres Abendessen in gemütlicher Runde mit sehr köstlichem selbst gebackenem Sauerteig-Brot. Leider hatte sich bei den pflanzlichen Aufstrichen, zwar auch ein nicht-veganer Schoko-Aufstrich eingeschlichen (was mancher von uns zu spät bemerkte ;)), aber auch davon ließen wir uns die gute Laune nicht verderben. Nach einem gemütlichen Abend ging es dann für alle früh ins Bett, um für den nächsten Tag fit zu sein.

Der nächste Tag startete so wie der letzte geendet hatte und zwar mit Essen ;). Fiete, der Sohn von Wiebke und ihrem Mann Nils, brachte uns zum Frühstück frische Brötchen, die zusammen mit Müsli, Nüssen und reichlich Obst & Gemüse schnell verspeist wurden, bevor es dann um 9 Uhr mit der Pflanzaktion beginnen sollte.
Zu Beginn gaben uns Wiebke und Nils erstmal eine kurze Einführung zur Geschichte des Hofs und der Entstehung der SoLaWi. Die Solidarische Landwirtschaft Ackervielfalt wurde im Mai 2022 als Genossenschaft gegründet mit dem Ziel, Erzeuger und Verbraucher näher zusammen zu bringen und regionales, klimafreundliches Obst, Gemüse und Kräuter zu produzieren und hat momentan ca. 80 Mitglieder, die teilweise auch aktiv auf dem Acker mitarbeiten. Ein schönen kurzen Image-Film von der SoLaWi Ackervielfalt findet man übrigens hier.
Das bereits erwähnte Hochwasser ist auf gewisse Weise auch der Grund für unsere Pflanzaktion, da die gepflanzten Bäume nicht nur dem Klimawandel, sondern auch zukünftigen Hochwassern, durch vermehrten Wasserrückhalt und -aufnahme, entgegenwirken sollen. Somit dient die Umwandlung der Ackerfläche in einen Agroforst nicht nur dem klimafreundlichen Anbau von Lebensmitteln und der Speicherung von CO2, sondern auch dem Hochwasserschutz. Zusätzlich zu den geplanten Baumpflanzungen, wurde hierfür am Rand der Ackerfläche bereits ein kleines natürliches Rückhaltebecken angelegt, welches zusätzlich auch der Insekten-/Biodiversitätsförderung dient.
Die erste Aufgabe vor dem tatsächlichen Pflanzen der Bäume war zunächst die Erweiterung der eingezäunten Fläche durch das Verlegen des Zaunes. Der Zaun dient als Verbissschutz gegen Hasen, Wildschweine und Rehe und erspart dafür das Anbringen eines Verbissschutzes an den einzelnen Bäumen. Da Hasen und Wildschweine gerne die Zäune untergraben, ist es notwendig den Zaun in den Boden einzugraben. Für das Versetzen des Zaunes mussten also der alte Zaun ausgegraben, neue Gräben gezogen und neue Pfähle zur Befestigung in die Erde gerammt werden, bevor der Zaun dann neu verlegt und gespannt werden konnte. Gleich beim Befestigen der Pfähle gab es die ersten Schwierigkeiten, da der Erdbohrer für das Graben der Löcher nach zweifachem-erfolgreichen Anspringen, dann erst mal eine Weile streikte.

Gegen 10 Uhr erschienen dann etliche SoLaWi-Mitglieder die das Wochenende über ebenfalls an der Pflanzaktion beteiligt waren. Zusammen mit ihnen ging das Abbauen des ursprünglichen Zauns und das Ziehen der neuen Gräben recht schnell. Max und Basti nutzten währenddessen ihre ganze Energie, um die Pfähle für den neuen Zaun mit vollstem Krafteinsatz in den Boden zu rammen.
Zum Mittagessen ging es wieder in die Speisekammer, welche glücklicherweise nur einige hundert Meter von der Ackerfläche entfernt ist. Wir wurden von einigen weiteren SoLaWi-Mitglieder verköstigt und bekamen Kartoffelpüree mit Sauerkraut und sehr leckeren Lupinen-Bratlingen aufgetischt. Dazu gab es selbstgemachtes Zucchini-Ketchup, welches unter den SoLaWi-Mitgliedern schon einen gewissen Ruf genießt, und wirklich großartig zu dem Essen passte.
Danach ging es frisch gestärkt wieder ans Werk, ein Teil der Gruppe arbeitete zusammen mit Nils und ein paar SoLaWi-Mitgliedern weiter an dem Neuaufstellen des Zauns, während Max & Basti weiter die Pfähle für den Zaun aufstellten. Wiebkes Vater und Bruder widmeten sich währenddessen dem Erdbohrer und schafften es dann endlich, dass bereits ein Großteil der benötigten Pflanzlöcher vorgebohrt wurden, während Felix zusammen mit weiteren HelferInnen bereits die ersten Sträucher (Johannisbeeren, Jostabeeren & Maibeeren) pflanzte.
Während zu Beginn des Tages das Wetter noch sehr verhangen und zum Teil leicht verregnet war, zeigte sich zum Ende des Tages dann doch noch die Sonne und bescherte uns einen schönen Sonnenuntergang, bevor wir dann gegen 16:30 Uhr mit der Arbeit aufhörten und uns zu Kaffee und Kuchen wieder in der Speisekammer einfanden. Hier warteten zahlreiche selbstgebackene vegane Kuchen und der unter Tree-Athletes sehr beliebte vegane Kokoskuchen von Basti als Stärkung auf uns. Dazu gab es unter anderem auch selbst produzierten Lupinenkaffee, der auch sehr zu empfehlen ist.

Felix ging als Einziger nach dem Schlemmen noch eine kleine Runde laufen und erkundete den nahegelegenen Hartigsee, während die Anderen lieber nur übers Laufen redeten und im Warmen saßen und sich von dem anstrengenden Tag erholten. Nach einer schönen heißen Dusche und etwas Ruhe, gab es am Abend noch eine Pasta-Party (ganz klassisch mit Nudeln mit Tomatensauce) und wir aßen alle gemeinsam mit Wiebke & Nils, ihrem Sohn Fiete und Wiebkes Vater, der ursprünglich den Hof als Bio-Betrieb geführt hat. Wir führten eine spannende Unterhaltung über verschiedene Themen (SoLaWi, Unverpackt Einkaufen & die viel zu niedrige Subvention von Agro-Forstsystemen) und fielen alle nach einem langen und sehr schönen Tag müde ins Bett.
Am nächsten Morgen hatten alle wesentlich besser geschlafen als in der ersten Nacht und nach einem reichhaltigen Frühstück und dem Packen unserer Sachen, begaben wir uns gegen 9 Uhr direkt wieder auf die Fläche. Der zweite Tag glänzte mit trockenem, noch wärmeren und teilweise sogar sonnigem Wetter. Max verließ die Gruppe leider schon direkt nach dem Frühstück und die verbliebenen 4 Tree-Athletes verschrieben sich nun voll und ganz dem Bäumepflanzen, während Nils zusammen mit zwei Helfern der SolaWi weiterhin mit dem Fertigstellen des Zauns beschäftigt war.
Basti, Jakob, Felix und Matthias erweiterten gemeinsam die vorhandenen Bohrlöcher, brachten die Pfähle zum Befestigen und Schützen der Baum-Pflänzchen in den Boden und pflanzten zusammen mit einem Wühlmaus-Verbissschutz die Bäume. Insgesamt wurden so am Vormittag 9 Birnenbäume an der Außenseite des Grundstücks gepflanzt. Deshalb auch der zusätzliche Schutz. Weitere Mitglieder der SoLaWi bereiteten währenddessen die Löcher für etliche Quittenbäume vor, hier halfen zuletzt auch noch die Tree-Athletes bei der anstrengendsten Arbeit: dem Einrammen der Pfähle.

Nach einer langen Arbeitsschicht bis 13:30 Uhr, ging es dann zurück zu einem schnellen Mittagessen (diesmal mit Krautsuppe und dem vom Vortag übriggebliebenem Kartoffelpüree & Sauerkraut) und natürlich auch dem restlichen Kuchen. Für Basti und Matthias hieß es dann bereits Goodbye und die Heimreise antreten, während Felix und Jakob sich noch mal für eine kurze Pflanz/Pfahlramm-Einheit auf den Acker begaben, bevor dann auch sie am späten Nachmittag die Heimreise antraten.
Insgesamt war es ein sehr schönes und erfolgreiches Wochenende in einer sehr tollen Gruppe, netten Gesprächen, leckerem Essen und natürlich auch erfolgreichem Bäumepflanzen (und Zaunumbau). Die Zeit verging wie im Flug und das Wochenende war natürlich viel zu kurz, aber das nächste Pflanzprojekt ist ja zum Glück bereits geplant und nicht mehr all zu weit weg.

Ein großer Dank geht an alle Beteiligten, Silvo Cultura, die viele der hochstämmigen Bäume finanziert haben und HORNBACH, die einige Pfähle und Wühlmauskörbe gesponsert haben. 

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