Unser Tree-Athlete Kalender 2025 ist fertig

Ende Juli war es wieder so weit und einige Tree-Athletes trafen sich im Mittelrheintal zum jährlichen Treffen samt Mitgliederversammlung. Der Bericht wurde gemeinsam von zwei Tree-Athletes verfasst und entsprechend unterteilt

Report von Max & Birger

Freitag

Max

Im voll bepackten Auto bewegen Otto (4 Jahre) und ich uns von Holzheim (Rheinland-Pfalz) aus in Richtung Sauerthal. Beim Blick auf das Navi bekommt man schon ein Gefühl für die Gegend: 50 km, 56 Minuten. Entsprechend schlängeln wir uns über kleine Straßen durch das ländliche Rheinland-Pfalz. Umso näher wir dem Ziel kommen, um so ländlicher wird es, zumindest gefühlt. Im Ort selber begrüßen uns dann u. a. ein paar befremdliche Steinfiguren aus den Gräten vor den kleinen Häuschen entlang der Hauptstraße. Dann erreichen wir den Sauerthaler Hof und ich freue mich, endlich einige Mitglieder der Tree Athleten persönlich kennenlernen zu können. Bis auf Felix hatte es sich bis Dato auf den digitalen Austausch per Videokonferenz beschränkt.

Vor Ort wird schon ordentlich herumgewuselt. Felix, der schon ein paar Tage vor Ort ist, steht in der Küche und bereitet u. a. das Dal für den kommenden Tag vor. Auch das Grillgut für das Abendessen wird bereits vorbereitet. Wir stellen und gegenseitig vor und schauen, was es noch zu tun gibt. Die Atmosphäre empfinde ich von Anfang an als sehr freundlich und familiär. Genauso hatte ich es mir vorgestellt! Langsam trudeln auch noch die anderen Tree Athlet*innen ein und der rustikale Sauerthaler Hof füllt sich mit Leben. Die Zimmer werden bezogen und die Getränke kalt gestellt.

Für das abendliche Grillen wurde im Innenhof eine lange Tafel aufgestellt und gedeckt. Nach ein paar einladenden Worten von Felix geht es dann in Richtung Wein- bzw. Wahlweise Saftverkostung. Die Stimmung ist gut und kann weder durch einen einstürzenden Stuhl noch durch den einsetzenden Regen getrübt werden. Bei ersterem Vorfall kommt es glücklicherweise nicht zu Verletzungen. Als Reaktion auf letzteres rücken wir die Stühle und Tische gemeinsam ein paar Meter weiter unters Dach. Auch dass das Grillgut nicht ganz so will wie von uns vorgesehen kann uns die Stimmung nicht vermiesen. Wir improvisieren und die Spieße werden zu Frikadellen. Alle werden mehr als satt. Als es dann Zeit wird, bewege ich mich mit Otto in Richtung Bett. Der kleine “Mann“ hat lange durchgehalten, ist aber langsam K. O. Ich brauche  nicht lange um einzuschlafen und bin dankbar für diesen schönen ersten Abend im Kreise der Tree Athlet*innen.

Samstag

Birger

Der Samstagmorgen begann um 7:30 Uhr – für mich seit langem die erste Nacht ohne Unterbrechung (babyfrei), weshalb ich kurz überlege, ob Bäume wirklich so wichtig sind. Aber Hunger und Pflicht trieben mich in die Küche, wo ein veganes Schlaraffenland auf die Tree-Athletes wartete: Müsli, Obst, Brot, diverse Aufstriche – alles da und wie immer schön, sich ohne Einschränkungen bedienen zu können. Und als ob das nicht genug wäre, tauchten Axel und Gerlinde mit einem riesigen Brötchenberg auf. Die Brötchen hatten allerdings vorerst nur einen kurzen Gastauftritt, denn der Zeitplan drängte und die Brötchen mussten warten.

Gegen 9:30 Uhr (glaube ich) machten wir uns auf zum Rheinsteig. Dort trafen wir uns wieder mit den jungen Winzern Kristina und Kai. Unser Begleiter für die nächsten Stunden war außerdem ein ausgebildeter Psychotherapeut und Achtsamtkeitsexperte Alexander. „Achtsamkeitswanderung“ stand auf dem Programm und ich war mir noch nicht sicher, was genau uns erwartete. Im ersten Teil der Wanderung ging es dann darum, die Natur und alles, was uns begegnete, bewusst wahrzunehmen. Dabei war es egal, ob es das Rauschen der Blätter war, das Rascheln eines Tieres im Unterholz oder sogar das sonore Brummen eines Traktors. Wir machten uns gegenseitig auf diese Dinge aufmerksam, indem wir stehen blieben und uns gemeinsam auf das gleiche Geräusch oder Detail konzentrierten. Es war eine Übung in Präsenz und Gemeinschaft, die uns half, das „Hier und Jetzt“ in seiner ganzen Vielfalt zu erleben.

Nach dieser ersten Phase der Achtsamkeit gingen wir nach einer kurzen Übung in den zweiten Teil der Wanderung über – diesmal komplett schweigend. In der Stille, die nur von gelegentlichem Vogelzwitschern und dem sanften Wind unterbrochen wurde, tauchten wir tief in unsere eigenen Gedanken ein. Gegen Ende wurde die meditative Stille allerdings durch eine Schar kleiner Fliegen gestört, die offenbar beschlossen hatten, um unsere Köpfe herumzuschwirren. Eine Lektion in Gelassenheit. In jedem Fall eine schöne Erfahrung und ich werde versuchen, etwas von dieser Achtsamkeit in meinen Alltag bzw. den nächsten Spaziergang mitzunehmen.

Nach einer letzten Abschlussübung machten wir auf dem Rückweg einen Zwischenstopp bei einer Weinbaufläche. Kristina und Kai erzählten uns alles über das geplante Tree-Athlete-Projekt dort, und ich konnte schon förmlich die Pflanzlöcher vor mir sehen, die wir bald mit Eifer ausheben würden. Froh über die Aussicht auf den Rhein und auf die geplante Pflanzaktion, ging es – nach kurzer Weinbestellung bei Kristina und Kai – weiter zur Vitiforstfläche in Lorch. Dort konnten wir bestaunen, wie die von uns gesetzten Pflanzen gedeihen. Selbst wenn ich bei der Pflanzaktion nicht dabei war, fühlte ich mich wie ein stolzer Elternteil, der die ersten Schritte seines Nachwuchses bewundert.

Jetzt ging es zurück zum Hof. Dort angekommen wurden wir mit Brot, Linsenfrikadellen und Gemüsespießen begrüßt. Eine willkommene Stärkung nach einem ereignisreichen Vormittag. Die freie Zeit danach nutzte ich für ein philosophisches Gespräch über den veganen Lebensstil – und Zwiebeln schneiden, was eine Art meditative Fortsetzung des Tages war. Felix, unser kulinarischer Zauberer, zauberte in der Küche ein „All You Can Gulasch“ aus Süßkartoffeln, das in Brottassen serviert wurde. Dieses Gericht war ein Vorab-Testlauf für Felix’ geplanten Weihnachtsmarkt-Stand – eine Idee, von der die meisten Tree-Athletes (Alle – Jakob) begeistert sind.

Nach dem Essen bereiteten wir die anstehende hybride Mitgliederversammlung vor – um dann festzustellen, dass technische Probleme einfach dazugehören. Aber nachdem wir die technischen Hürden überwunden hatten, lief alles glatt. Es war wie immer schön zu sehen, wie weit wir als Verein gekommen sind. Der Finanzbericht und die bisherigen Projekte machten uns stolz, und die Wahl eines neuen Vorstands bzw. Erweiterung des Vorstands sowie die Planung zukünftiger Projekte sorgten für einen motivierenden Abschluss. Gegen 22 Uhr war die offizielle Sitzung beendet – aber nicht für mich! Ein Kickertisch-Duell stand noch aus, bei dem leider – wie so oft – das Glück über das Können siegte.

Trotz der Niederlage ging ich zufrieden ins Bett. Ein Samstag voller Achtsamkeit, Teamgeist und leckerem Essen – was will man mehr?

Sonntag

Max

Mittlerweile sind auch meine Frau Marina sowie meine Tochter Elisabeth zu uns gestoßen. Das Frühstück ist für 8:30 Uhr angesetzt und wir machen uns gemeinsam mit den anderen Tree Athlet*innen über die Reste des Wochenendes her. Nicht wirklich überraschend, dass auch hier alle auf ihre Kosten kommen und sich gut gestärkt auf die Heimreise machen können, manche früher, manche später. Es bildet sich ein Grüppchen, dass zusammen laufen geht. Vor Ort wird noch etwas aufgeräumt und die Reste werden so gut wie möglich verteilt. Somit musste hoffentlich nicht ganz so viel weggeschmissen werden. Für mich wird dieses Wochenende in guter Erinnerung bleiben. Ich bin froh ein Teil dieser Truppe sein zu können und freue mich auf zukünftige Projekte und Treffen, bei denen wir einfach gemütlich beisammen sein können.

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